Gesundheitsgefahr durch Radon in der Raumluft

Zu einem gesunden Leben gehört eine schadstoffarmer Wohnraum. Aber gerade in der Wohnung gibt es Gifte und Schadstoffe, die extrem schädlich sind. Ein sehr weit verbreiteter Schadstoff ist Radon. Egal ob Alt- oder Neubau, Wohnhaus, Supermarkt oder Kita – jedes Haus kann radonbelastet sein.

Was ist Radon?

Radon ist ein natürliches und nahezu überall im Boden vorkommendes radioaktives Gas, das durch den Zerfall von Uran entsteht.

Da durch physikalische Effekte in Gebäuden der Luftdruck meistens minimal niedrigerer ist als außen, saugt das Haus wie ein Staubsauger Radon-Gas (selbst durch unsichtbar kleinste Risse und Poren in Mauern und dem Fußboden) direkt vom Erdboden ins Gebäude. Die Luft im Haus reichert sich so mit Radon an. Im Keller ist die Konzentration meistens am größten, aber das radioaktive Element verteilt sich im ganzen Haus. In der Raumluft zerfällt es zu radioaktiven Isotopen wie Blei und Polonium, die sich mit dem Hausstaub verbinden. Der in der Luft schwebende Hausstaub wird dadurch radioaktiv strahlend. Einmal eingeatmet, gelangt der radioaktiv kontaminierte Staub in die Lunge, wo er das Lungengewebe bestrahlt. Radon wirkt krebserregend: Nach dem Rauchen ist Radon in Gebäuden die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Etwa 2500 Menschen sterben alleine in Deutschland pro Jahr an Lungenkrebs, der von Radon in der Raumluft und strahlendem Hausstaub verursacht wurde.

Von all dem bemerkt man überhaupt nichts! Denn Radon ist perfide. Es ist ein Edelgas und damit chemisch neutral, farblos, geschmack- und geruchlos, es löst keine akuten Beschwerden aus (wie z.B. Schlaflosigkeit oder Kopfschmerzen) und hinterlässt keine Spuren im Haus. Radon ist so unauffällig, so als wäre es gar nicht da. Anzeichen für Radon in der Luft gibt es keine, deshalb ist sich kaum jemand der Gefahr bewusst. Selbst der durch Gas verursachte Lungenkrebs tritt nicht unmittelbar auf, sondern erst Jahre oder Jahrzehnte später.

Obwohl das Bundesamt für Strahlenschutz vor Radon in Gebäuden in ganz Deutschland warnt, ist sich kaum jemand der Gefahr bewusst, eben weil es so unauffällig und perfide ist. Aber Radon gibt es wirklich – es lässt sich mit einem speziellen Radonmessgerät nachweisen.

Wo gibt es Radon?

Die Strahlenbelastung in Deutschland durch natürliche Radioaktivität ist wesentlich durch Radon verursacht. Das Element kommt in nahezu allen Regionen vor. Schwach betroffen sind lediglich nur die Küstenregion in Norddeutschland.

Wie kann man sich vor der radioaktiven Strahlung schützen?

Die wichtigste Maßnahme ist, Radon messen lassen. Alternativ und kostengünstig können Sie auch ein Radon Messgerät mieten und selbst messen. Die Radonmessung ist aus zwei Gründen wichtig.

  1. Nur durch eine Messung kann das Ausmaß des Problems – und damit die geeigneten Schutzmaßnahmen – bestimmt werden.
  2. Ein wichtiger Grund ist psychologischer Natur: Selbst wenn die Radon-Problematik bekannt ist – Sie werden das Problem schnell wieder vergessen oder verdrängen. Eine Radonmessung konfrontiert Sie direkt mit dem Problem: Es geht nicht nur um Ihre Gesundheit, sondern auch um die Ihrer Kinder, Ihrer Familie, Ihrer Angehörigen! Ein radonbelastetes Haus gefährdet die Gesundheit alle Bewohner!

Ist das Problem bekannt, dann gibt es unterschiedliche Maßnahmen, die auch in Kombination angewendet werden können:

  1. Bei geringer Radonbelastung genügt oft regelmäßiges Lüften, beispielsweise Querlüften alle 4-6 Stunden.
  2. Abdichtung von sichtbaren Rissen und Undichtigkeiten im Kellerbereich. Der Aufwand hierfür ist niedrig – der Nutzen allerdings oft auch. Diese Maßnahme ist daher nur manchmal geeignet.
  3. Ein Radon-Brunnen unter oder neben dem Gebäude. Ein solcher Brunnen ist meistens eine sehr wirksame und gleichzeitig einfache und kostengünstige Schutzmaßnahme, die mit minimalem finanziellen Aufwand auch in Eigenleistung gebaut werden kann. Damit der Radonbrunnen wirksam funktioniert, sollten Sie eine Radon Beratung in Anspruch nehmen. Ein Luftbrunnen entzieht dem Erdboden in Haus-Nähe Luft, wodurch das Radonniveau absinkt und damit auch die Radioaktivität im Haus.

Soll das Haus erst gebaut werden, dann gibt es einfachen und wirksamen Schutz: Eine luftdichte Folie unter der Bodenplatte des Hauses. Das schützt nicht nur vor Feuchtigkeit im Keller, sondern auch wirksam vor Radongas. Auch durch Hochwasser-Schutzmaßnahmen wie z.B. einer „Weißen Wanne“ kann man sich sehr gut vor dem radioaktiven Element schützen.

Auf der Webseite www.rom-electronic.net erfahren Sie noch mehr rund um Themen wie Baubiologie und Umweltmesstechnik.

Bild: bigstockphoto.com / vchal